Die Großstädte

Ein Großteil der Türkeireisenden landet auf Flughäfen wie Istanbul, Izmir oder Ankara. Die drei Städte heben je eine einzigartige Geschichte. Nach der Gründung der Republik Türkei in den 1920er Jahren entwickelten sich solche Großstädte zu wirtschaftlichen und sozialen Wachstumszentren. Sie spielten aber bereits während einer langen Geschichte eine bedeutende Rolle. Hier gab es schon langen Bildungs- und Kulturtradition mit Universitäten, Schulen, Konservatorien und Theatern.

Heute haben sich diese Großstädte zu modernen, attraktiven Metropolen entwickelt. Die großen Städte besitzen ihre ganz eigene intellektuelle, künstlerische und politische Szene. Wie auch sonst in der Welt sind gerade solche Großstädte besonders weltoffen und neuen Ideen gegenüber sehr aufgeschlossen. Dennoch haben auch in diesen Großstädten die traditionellen Werte wie Gastfreundschaft und Familiensinn Bestand.

In den großen Städten haben Sie auch vielseitigste Möglichkeiten, alle Köstlichkeiten der türkischen Küche zu probieren, ohne weite Wege in Kauf zu nehmen. Außerdem wird hier ein buntes Bild der gesamten türkischen Kultur und Lebensart vermittelt, da sich in diesen Ballungszentren Menschen aus allen Regionen des Landes niedergelassen haben.

Typisch für das Bild der türkischen Großstadt ist die Aufteilung in eine historische Altstadt, die moderne Neustadt und oft noch eine Reihe von Trabantenstädten. Schon im Osmanischen Reich waren die Großstädte in verschiedene Stadtviertel aufgeteilt, um die Verwaltung zu erleichtern. Manchmal waren Stadtviertel durch bestimmte Volks- oder Religionsgruppen bestimmt. Immer gab es dort schon früher zahlreiche Dienstleistungen für die Stadtbewohner und Einkaufsmöglichkeiten. In so manchen Stadtvierteln findet man bis heute ein buntes Gemisch von Moscheen, Kirchen, Synagogen oder Missionsschulen.

Entscheidend wurden auch in den türkischen Großstädten durch große Wohnblocks, Hochhäuser und moderne Gestaltung alltägliche Veränderungen spürbar. Die neue Art zu wohnen und zu leben übte dort den gleichen Einfluss auf Familienleben, Nachbarschaft und engen Zusammenhalt aus wie anderswo. Daher unterscheiden sich modernen Zentren der türkischen Großstädte kaum von den Citys in anderen modernen Großstädten.

Eines hat die moderne Wohnkultur kaum verändert. In der Türkei hält man in der Wohnung auf Ordnung, Sauberkeit, schöne Dekorationen bis hinein in die Jugendzimmer. Auch in den modernen Wohnvierteln gibt es immer noch sehr viele kleine Einzelhandelsgeschäfte und natürlich hat jedes Viertel seinen Wochenmarkt. Mehr als 50 % der Stadtbevölkerung solcher Metropolen leben an der Peripherie der Städte in neu erbauten Siedlungshäusern. In der Türkei gab es, genau wie anderswo, eine Landflucht in Richtung der Großstädte. Im Unterschied zu vielen internationalen Großstädten haben sich hier aber nicht sozial ausgegrenzte Lebensbereiche entwickelt. Die Ansiedlungen um die Städte sind auch nicht in dem Maße vieler ähnlicher Siedlungen anderswo von Hoffnungslosigkeit und Armut geprägt. Es herrschen hier noch immer der Aufbruchsgeist und der unverbrüchliche Drang nach gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Aufstieg. Beispielgebend dafür ist auch, dass hier viele Großfamilien aus ländlichen Gebieten wohnen, von denen jeder Erwachsene einer geordneten Arbeit nachgeht.